Leptospirose

Die Leptospirose ist eine weltweit verbreitete Zoonose, d. h. sie kann auch den
Menschen betreffen (Weil'sche Krankheit).
Die Erreger sind sogenannte Spirochäten (schraubenförmige Bakterien) der Gattung
Leptospira. Empfänglich für die Leptospirose sind über 140 verschiedene
Säugetierarten.
Die Übertragung der Leptospiren erfolgt über direkten / indirekten Kontakt mit
Schleimhäuten oder kleineren Wunden. Infizierter Urin spielt bei der Übertragung durch
die Kontamination der Umgebung eine relativ große Rolle.
In feuchter Umgebung überleben die Leptospiren Wochen bis Monate. Tümpel und
andere stehende Gewässer mit Temepraturen von 0 - 25 °C bieten gute
Voraussetzungen für die Leptospiren. Dadurch erklärt sich auch ein jahreszeitlich
gehäuftes Auftreten von Leptospirosen (feuchtwarmes Klima).

Die Symptome einer Leptospireninfektion variieren stark und sind unter anderem
abhängig von der Virulenz ("Stärke der krankmachenden Wirkung") des
Bakterienstammes, von der Zahl (Infektionsdruck) der aufgenommen Leptospiren und
natürlich von der Immunlage des infizierten Tieres.
Nach der Infektion vermehren sich die Leptospiren 5-7 Tage im Blut, danach werden sie
durch die Antikörperbildung des infizierten Tieres aus dem Blut verdrängt und setzen
sich insbesondere in den Nieren fest.
Die Ausprägung der Infektion reicht von symptomlos (subklinisch), über leichte bis
schwerste Formen. Neben unspezifischen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Lethargie,
Ebrechen, vermehrte Wasseraufnahme und -ausscheidung kann es zu Leber- und
Nierenversagen, Fieber, Lungenblutungen, Bauchspeicheldrüsenentzündungen und
Gerinnungsstörungen kommen.
In der hochakuten Form (Symptome u.a.: Zittern, erhöhte Körpertemp.,
Muskelschmerzen, Erbrechen, Kollaps, Gerinnungsstörungen, Durchfälle mit
Blutbeimengungen, Nasenbluten) kann die Leptospirose des Hundes innerhalb weniger
Tage zum Tode führen.
Bei der leichteren (subakuten) Form sind vermehrter Durst, vermehrte Urinausscheidung
und Symptomatiken des Atmungstraktes am häufigsten.
Wird die subakute Phase überwunden, kommt es entweder wieder zu einer normalen
Nierenfunktion oder es kommt zur Ausbildung einer chronischen Niereninsuffizienz.
Sollte die Leber ebenfalls erkranken, können sich Inappetenz, Gewichtsverlust und
Körperhöhlenergüsse zeigen.
Besteht ein Verdacht auf Leptospirose sollte umgehend eine Behandlung in Form von
Antibiotikagaben eingeleitet werden. Eine derartige Therapie führt zu einer schnellen
Unterbrechung bzw. Verminderung der Leptospirenausscheidung über den Urin, womit
das Infektionsrisiko für gesunde Tiere bzw. den Menschen rapide sinkt.
Je früher die Therapie eingeleitet wird, umso größer ist die Überlebenschance für das
erkrankte Tier.
Eine Impfung gegen Leptospirose ist eine sinnvolle Prophylaxe, die eine Infektion unter
Umständen zwar nicht komplett verhindern, die Ausprägung und das Infektionsrisiko für
gesunde Tiere aber zumindest senken kann. Eine jährliche Impfung bleibt damit als
"Zoonoseprophylaxe" weiterhin wichtig und sinnvoll.


Bitte beachten Sie: Die Schilderung der Symptome und Behandlungsmöglichkeiten erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit und dient nur der allgemeinen Information. Bei Fragen sprechen Sie Ihren
Tierarzt an!


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